Segeln mit Akka

Akka wird beladen

Am Sonntag war es endlich soweit. Nachdem die Vermieter mit dem Zustand der Wohnung zufrieden waren, und nicht zuletzt auch S., die die Wohnung samt Einrichtung dankenswerterweise übernimmt, konnten V. und ich gen Westen aufbrechen. Der Mietwagen hatte sämtliches Gepäck gerade so geschluckt, war aber auch bis unter das Dach beladen. Zu dem Zeitpunkt konnte ich mir nicht vorstellen, daß der ganze Krempel auf Akka Platz finden könnte.
Randvolles Auto Die Fahrt nach Hoorn zog sich durch viel Verkehr und mehrere Staus etwas länger hin als das optimistische Navi versprochen hatte, aber auch so waren wir gegen acht am Ziel. Noord-Holland begrüßte uns mit Regen, aber V. war noch hochmotiviert, weswegen wir die Beladung von Akka sofort angingen. Groß war dann mein Erstaunen, daß eine Autoladung (entspricht vier klassischen Yachthafen-Transportwagen-Ladungen) im Vorschiff einer Hurley 700 Platz findet. Der Wasserpaß am Vorschiff ist dann zwar nicht mehr sichtbar, aber das konnte in den nächsten Tagen beim ordentlichen Verstauen wieder behoben werden.
Randvolles Schiff Bevor an die Abfahrt gedacht werden konnte, stand noch etwas Arbeit an. Eine Hurley 700 hat üblicherweise (so auch Akka) vier Borddurchlässe mit je einem Seeventil. Im Süßwasser kann man sich Messing noch gefallen lassen, aber im warmen Salzwasser der Karibik ist elektrolytische Korrosion (bzw. das Herauslösen von Zink aus der Legierung) eine echte Gefahr, denn der verbleibende Kupferschwamm hat kaum Festigkeit und ein Loch von 1,5" Durchmesser läßt schon einiges an Wasser herein. Also ist Austauschen oder Verschließen angesagt. Die vordern Durchlässe und Ventile werden nicht mehr benötigt, seit die feine Porzellanschüssel Platz für Werkzeug und Ersatzteile machen mußte. Also genügt es hier, die Durchlässe zu verschließen. Optische und mechanische Metallurgie kombiniert mit historischen Vergleichen und einem Gesamteindruck der Bauqualität von South Coast Marine ließen nur einen Schluß zu: Die Borddurchlässe müssen aus Bronze sein. Einfachste Lösung also, wenn das Schiff im Wasser bleiben soll: Von außen per Stöpsel verschließen (mit Moosgummi geht das prima), und von innen durch das geöffnete Seeventil ordentlich mit Sika 291i auffüllen. Damit kommt kein Salzwasser mehr an die Messingventile und bei nächster Gelegenheit kann man sich der Sache ernsthaft annehmen und die Löcher fachgerecht zuschäften.
Sandguß-Spuren, Wandstärke, Farbe und Zähigkeit sprechen für Bronze Hinten werden die Ventile noch gebraucht, weil sie in der beidseitigen Cockpitentwässerung integriert sind und es ermöglichen, mal den Schlauch zu tauschen, wenn es nötig ist. Hier wurde zuerst das Ventil entfernt und der Durchlaß fix mit einem Weichholzkonus verschlossen. Wenn man schnell ist, kommt nicht viel Wasser rein. Dann, mit viel mehr Aufwand als erwartet (wie immer bei Arbeiten an einem Boot), wurde die Mutter entfernt.
Entfernte Bronzemutter Das ist schon etwas spannender, vor allem wenn nach viel Krafteinsatz der Durchlaß undicht wird. Ist die Mutter ab, ist der Konus hoffentlich dick genug, um auch das Loch abzudichten, wenn man den Durchlaß nach außenbords drückt.
Gestöpseltes Loch Danach ist die Sache relativ simpel. Den neuen Durchlaß (aus faserverstärktem Plastik) von außen einsetzen. Kein Problem, denn 291i härtet auch unter Wasser aus. Am besten einen geeigneten Stopfen verwenden, sonst wird es im Boot schnell sehr naß. Mutter ansetzen, über Nacht aushärten lassen, Mutter eine halbe Umdrehung nachziehen und das Ventil nach Anleitung installieren.
Neuer Borddurchlaß aus Plaste
Seeventil, auch aus Plaste

De volgende keer: Akka verläßt Hoorn...
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