Winter, Teil 4: Die Umgebung von Cangas
Beliebte Wanderziele von Cangas aus waren zum Beispiel die Ensenada de Limens, das Örtchen Aldán und die vielen Hügel, die sich auf der Halbinsel Morazzo erheben. Auch die Illas Ciés darf man sich hier nicht entgehen lassen. Der große Strand, der die zwei Hauptinseln verbindet, zählt wohl weltweit zu den schönsten. Keine Frage, mir gefällt er auch, allerdings fehlt im Hochsommer sicherlich etwas Schatten.
Die Wasserqualität ist allerdings über jeden Zweifel erhaben. Man sagt von der Gegend hier, daß man glauben könne, man sei in der Karibik. Aber nur bis man die Füße ins Wasser streckt.
Wenn wir schon bei den Illas Ciés sind: Der Blick vom Leuchtturm auf den Atlantik und die Küste ist atemberaubend. Der Aufstieg auch, aber er lohnt sich. Hier zunächst ein Blick auf die Nordinsel...
... und dann Richtung Vigo mit der Reede, wo auch ein kleiner Frachter vor Anker liegt.
Wie auch sonst fast überall, bekommt man in dem Restaurant auf der Insel Pulpo auf galizische Art. Sehr empfehlenswert. Das Brot dazu braucht es eigentlich nicht, aber in Spanien geht es nicht ohne Brot.
Nicht immer ist das Wetter so ausgezeichnet. An den Felsen südwestlich von Cangas brechen sich die Wellen vom Atlantik in einem imposanten Schauspiel. Je nach Gezeit kann das völlig unterschiedlich aussehen.
Nett ist aber auch der Fall, wenn Atlantikschwell in die kleinen Buchten einläuft und sich dort auftürmt. Das Foto unten gibt die Höhe leider nicht besonders gut wieder. An manchen Stränden wird hier auch gesurft.
Spannend kann hier auch Seenebel sein, den ich allerdings nur einmal erlebt habe. Wenn warme, feuchte Luft auf das kalte Wasser trifft, wird irgendwann der Taupunkt unterschritten und Nebel bildet sich. Das kann dann eine richtige Nebelwand bilden, die sich mehr oder weniger schnell bewegen kann.
Die obige war glücklicherweise langsam genug, daß ich nicht nur meine Fischplatte (das Restaurant in Moana war sehr großzügig) aufessen sondern noch bei genug Sonne nach Hause laufen konnte.
Eine schöne Wanderung ist von Cangas nach Aldán. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie man dorthin kommen kann, und eine schöne führt über die Hügel mit einem schönen Blick auf Aldán und die zugehörige Ría, die sich nach Norden hin zur Ría de Pontevedra öffnet.
Ein Spaziergang von rund 1,5 Stunden geht entlang der Küste nach Südwesten zur Ensenada de Limens. Unterwegs geht es durch die Vororte von Cangas, bei Bedarf durch einen baufälligen Tunnel, durch ein bißchen Wald, entlang von großen Felsen mit toller Aussicht, an zwei "Furnas" vorbei (große Röhren im Fels, die sich zum Meer hin öffnen und spannende Geräusche produzieren) zu einer Bucht mit einem herrlichen Strand.
Vigo ist bei gutem Wetter auch einen Besuch wert und ich war ein paarmal dort, wie schon früher zu lesen war.
Weihnachten ist auch hier eine große Sache und die Deko und der Weihnachtsmarkt stehen bis weit in den Januar hinein.
Jules Verne hat hier eine große Statue, die zu der von Cpt. Nemo in der Ensenada de San Simon paßt.
Netterweise kam kurz vor meiner Abreise die Gorch Fock zu Besuch. Von der Fähre aus konnte ich sogar ein brauchbares Bild schießen.
Nach etwas über vier Monaten wurde es dann aber auch Zeit, Cangas zu verlassen. Glücklicherweise waren alle Hafenmeister in den Tage vorher nochmal da, sodaß ich mich angemessen verabschieden konnte, auch wenn ich sicherlich nicht alles richtig verstanden habe. Aber ich habe fest versprochen, wiederzukommen, und einen netten Eintrag samt Akka-Stempel im Gästebuch hinterlassen.
Die Leinen, die Akka so lange festgehalten hatten, waren gar nicht so einfach zu lösen und nicht mehr besonders geschmeidig.
Pünktlich am 01.03. kurz nach der 12-Uhr-Fähre nach Vigo ging es los. Zum Warmwerden und Abschiednehmen von der Ría erstmal ein Stück Richtung Osten. Dazu aber mehr im nächsten Artikel!